Wohin in der Hochsaison?
Wo können wir im Juli Erholung in wunderbarer Landschaft finden?
Wo gibt es im sommerlichen Touristengewusel entspannte Gastfreundlichkeit?

Auf in die Slowakei

Das Thermometer im Auto zeigt 40°C. In brütender Hitze waren wir im Freilichtmuseum Niedersulz von Schatten zu Schatten gehuscht. Die sorgfältig aufgebauten Häuser des Museumsdorfs hatten uns trotz der Sommerglut gelockt. Jetzt geht es aber auf über die Brücke bei Hohenau in die Slowakei. Schon bald treffen wir auf eine landestypische Erscheinung. Campingplätze, die in der Karte verlockend eingezeichnet siond, existieren nicht. Der See von Tomky ist von netten Häuschen umgeben. Das versprochene Camp finden wir nicht. Kurz danach rollen wir durch das berühmte Sanddünengebiet bei Zahorie. Frische Gräben neben der Straße und genau so frische Fahrverbotsschilder zeigen, dass freischaffende Offroader hier nicht mehr erwünscht sind. Beim See von Bukova wollen wir es wissen. Die Kellnerin im Lokal an der Hauptstraße weiss von nichts. Trotzdem biege ich in Bukova in eine schmale Straße zurück zum See ein. Ein verfallenes Schild am Ufer mit "Autocamp" ist der einzige Hinweis auf einstiges organisiertes Camping. Nun ist alles frei. Etliche Zelte und andere Wohnbehausungen säumen das Seeufer. Wir finden ein nettes Plätzchen und genießen die erste slowakische Nacht.


Ein müdes Museumsschwein

Am See von Bukova

Eine rasche Fahrt auf ruhigen Straßen führt uns nach Trencin. Weit über 30° machen die Stadtbesichtigung unmöglich. Auf in die Berge wo es vielleicht kühler ist. Flott geht es auf der Autobahn entlang der Waag bis Zilina. Vorbei am Kia-Werk mit riesigen Autolagern suchen wir uns den Weg nach Terchova. Hurra, das Camp Bela gibt es wirklich und es ist freundlich am Bach gelegen. Auf der weitläufigen Wiese hinter den Zeltkolonien finden wir ein ruhiges Plätzchen mit viel Wiese. Am nächsten Tag erkunden wir das Wanderparadies und erliegen der nächsten slowakischen Eigenart. Landschaftliche Schönheiten werden gepriesen, ohne auf eventuelle Herausforderungen hinzuweisen. So finde ich mich auf dem Rundweg von Stefanova aus mit dem Hund auf der Schulter auf einem versicherten Steig mit Leitern und anderen Wanderschmankerln.


Hundelift

Ein gemütlicher Weg

Lohn der Mühe

Wanderbares Terchova

Die Camptaube

Frische Wanderwege

Der nächste Tag findet uns nach einer aussichtsreichen Seilbahnfahrt auf dem Krivan. Über weite Blumenwiesen wandern wir zurück ins Tal. Die Wegmarkierungen sind erfreulich gut und wir treffen die Talstation auf Anhieb. Zur Kühlung haben wir den Bach neben dem Camp. Wie in Jugendzeiten bauen wir einen Damm und setzen uns ins erfrischende Nass.


Camp in Oravice

Im Blumenwald

Geländegängige Eingeborene

Die Hitze hält an. Nach kurzem Kartenstudium lockt Oravice mit einem Campingplatz und zwei Thermalbädern. Über Dolni Kubin erreichen wir die entlegenen Wälder an der polnischen Grenze. Zwie einsame Waldwanderungen sind uns vergönnt, dann klemmt Heidis Rückennerv und wir besuchen die Klinik in Trstena. Eine unwillige Krankenschwester, ein netter Röntgenbetreuer und dann die erleichternde Spritze vom Dienst habenden Arzt. Zwei Tage Ruhe, kein Thermalwasser und vorsichtige Bewegungen. Das einsetzende Regenwetter unterstützt unsere Ruhetage. Mit einem Blick zurück in die "gute, alte Zeit" im Museumsdorf Zuberec geht es weiter an den See von Liptovsky Mikulas. Das Camp Mara ist weitläufig und gut organisiert.


Museumsschule in Zuberec

Brückenbau auf urig

Auf der Ausnahmbank

Camping Mara

Demanova Eishöhle

Tolle Blockhäuser am See Liptovska Mara

Nach dem nötigen Waschtag suchen wir uns den Weg ins Demanova Tal. Trotz Hochsaison ist die Führung durch die Eishöhle in einer überschaubaren Gruppe sehr beschaulich.

2004 hat ein gewaltiger Sturm die Bäume enlang der Aussichtsstraße an der Hohen Tatra weggefegt. Anscheinend ziehen sich die aufräumenden Schlägerungen immer noch. Trotzdem ist Strebske Pleso überlaufen und wir ziehen flott weiter nach Dedinky. Der Campingplatz bei einem etwas renovierten Hotel ist urig, wie so oft. Mit etwas technischem Geschick parken wir den Wohnwagen bei der Talstation einer Seilbahn im Sommerschlaf. Sonst hätte es kein einigermaßen waagrechtes Plätzchen mehr gegeben.


Camping Mara

Am See von Dedinky

Die Zipser Burg

Der erfrischende Burgblick

Die mächtige Zipser Burg lockt uns als Ausflugsziel. Ein staubiger, heißer Weg führt von Westen auf die Burg. Wir umrunden den Berg mit dem Auto und finden einen wesentlich einfacheren Aufstieg von Osten. Etwas schnaufend erreichen wir das weitläufige Burgareal. Vom höchsten Turm aus gibt es den erhebenden Anblick auf ein heran eilendes Gewitter. Das erste Donnergrollen treibt uns zurück zum Auto. Netterweise zieht das Gewitter ostwärts. Erst am Abend erwischt uns das passende Unwetter in Dedinky. Neben dem Wohnwagen rauschen die Regenbäche talwärts. Einige Zeltbewohner geben am nächsten Morgen durchweicht w.o. Die Wolken verziehen sich und wir wandern vom Camp über einen waldigen Hügel nach Biele Vody zu einer empfehlenswerten Schlucht. "Für Hunde nicht geeignet". Hier wird gleich auf Seilsicherungen und Leitern hingewiesen. Beim nächsten Mal bleibt Freund Schnüffel im Camp und wir geben uns die Schlucht. Noch einmal leuchten am Aband die Campfeuer, dann macht der Regen ernst. Die Abfahrt fordert uns technisch ziemlich heraus. Der Weg ist ausgeschwemmt und nur mit einigen Tricks bringen wir den Wohnwagen über die Wasserläufe.


Dedinky Trial

Thermalcamp in Komarom

An der Donau bei Acs

Wir beschließen so lange nach Süden zu fahren, bis das Wetter besser wird. Am Abend erreichen wir Ungarn und rollen ins Thermalcamp in Komarom. Mit thermalem Einweichen, gutem Futter und etlichen 4x4 Strolchereien bei Acs lassen wir unseren Urlaub ausklingen.    Gert Richter (www.austria4x4.at)