Franz & Leo - Suzuki Grand Vitara |
Malerisch windet sich die Straße zum Predil See. Nach einem guten Frühstück am Ossiachersee rollt die Fuhre gemütlich dahin. Die engen Kehren zum Predilpass hinauf bringen etwas Schwung ins System. Immerhin hängen an unseren "Traktoren" über 1000kg Wohngeräte deren Platzbedarf so manchem Entgegenkommenden die Haare zu Berge stehen lässt. Um diese Verkehrskameraden nicht zu sehr zu plagen, konzentriere ich mich auf gemäßigtes Tempo und saubere Spur. Heidi genießt inzwischen den Ausblick bis zum Mangart. Der Abgang bis Bovec hält die Bremsen warm. Dann geleitet uns die Soca recht spritzig bis Kobarid. Ein wenig Augenmaß bei der Zufahrt und wir gehen auf der "Terrasse" vor Anker. Im Restaurant am Platz steigt das erste Gelage mit der Planung für morgen.
Blick zum Mangart |
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Nette Zufahrt |
In der Tolminka - Schlucht.
In 100m links abbiegen, rät Frau Garmine aus dem Navigationsgerät bei der Fahrt durch Tolmin. Knapp vor dem Fluss biegen wir nach links und halten nach der kleinen Straße Ausschau, die das GPS verspricht. Es geht auf und ab, wird immer enger und schließlich verendet die Straße zur Schlucht in einer verfilzten Wiese. So viel zu Garmins verschlungenen Pfaden. Die Auswertung von Satellitenaufnahmen ist sicher leichter, als Erhebungen vor Ort. Die GPS-Nutzer finden solche Gruselpfade jedoch nicht immer erheiternd. Auf dem offiziellen Weg erreichen wir die Schlucht und steigen in die lauschige Tiefe hinunter.
Die Teufelsbrücke |
An der Tolminka |
Ende des Weges |
Der erfrischende Bach lässt uns die Hitze oben vergessen. Erst beim Aufstieg zur Dante - Höhle bricht der Schweiß aus. Die Höhle ist innen höllisch glatt und wird rasch enger. Feuchter, abgeschliffener Kalkstein beschleunigt uns nach unserem Entschluss zum Rückzug flink aus dem Bergloch. Zurück geht es, mit einem letzten Blick in die Tiefe, über die hohe Eisenbrücke. Dann lockt die direkte Fahrt zum alten Kanuplatz bei Dolje. Auf verwachsenen Pfaden rollen wir an den Fluss. Das erste Eintauchen ins 16° klare Gewässer raubt den Atem. Nach wenigen Minuten siegt jedoch der Genuss und bis zum knochentiefen Erfrischen lassen wir uns in der Strömung treiben.
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Über den Stol.
Der nächste Tag führt uns zuerst zum Boka Wasserfall bei Zaga. Über grobe Felsen arbeiten wir uns den Fluss aufwärts. Dann wechseln wir auf den Hauptweg bis zu einer malerischen Aussichtsstelle. Heute reicht die Aussicht zum Fall, immerhin wollen wir noch auf den Stol. Die Auffahrt von Norden ist gepflegt und wir genießen oben bei einer kleinen Hütte den Blick ins Bergland. Dann erreichen wir den Übergang zur Südflanke. Mit dem herrlichen Weitblick ins Tal der Nadiza poltern wir über unzählige Wasserrinnen hinunter.
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Die Südflanke |
Blick zur Nadiza |
Im Gerumpel |
Staubig und durchgerüttelt erreichen wir einen Badeplatz bei Podbela. Für eine "wilde" Badestelle wird dort Geld verlangt. Rasch verlegen wir unsere Erholung in die Pizzeria nach Kobarid.
Ein "Ruhetag".
Nach einem wohltuenden Frühstück überqueren wir die Hängebrücke beim Camp und wandern zum Kozjak Wasserfall. Einen kleinen Bach entlang führt der Weg durch den Wald. Wer hier ein verlockendes Rauschen des Falls erwartet, wird enttäuscht. Die Überraschung kommt knapp nach einer Wegbiegung. Da steigen wir in eine höhlenartige Schlucht und plötzlich ist er im Bild. Das Wasser rauscht durchs Dach der Höhle und füllt einen klaren grünen Teich. Nach diesem Bacherlebnis suchen wir uns einige Badeplätze an der Soca. Der Abstieg zum Fluss ist mitunter recht mühsam, aber es lohnt sich. Rein in die Strömung und ab geht es bis die Zähne klappern. Von einladenden Sitzsteinen aus erleben wir die verschiedenen Techniken mit denen die Kanufahrer Felsen und Stromschnellen in ihre Fahrt einbeziehen. Die abendliche Grillerei ist ein würdiger Abschluss dieses Tages.
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Grenzkamm & co.
Schon vor Jahren haben wir die Grenzkammstraße nach Italien befahren. Inzwischen ist viel davon asphaltiert. Die wunderbare Bergsicht ist zum Glück geblieben. Über Idrsko und Livek geht es hinein ins Bergland an der Grenze zu Italien. Einige Mahnmale erinnern an die Kämpfe im 1. Weltkrieg. Da ist es in dieser wunderbaren Bergwelt ziemlich fürchterlich zugegangen. Nach einer Rast in Kambresko rollen wir durch Lig. Danach kurbeln wir uns fleißig die zahlreichen Serpentinen ins Soca-Tal hinunter. Am Soca-See soll es einen camptauglichen Übernachtungsplatz geben. Der Platz ist fein, das Wasser leider nicht. Durch den Schlamm schlängelt sich eine Ringelnatter, an den Booten bauen ganze Spinnenfamilien ihre Netze, nur der Blick über den See ist erbaulich.
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Rasch ist die Woche vergangen. Wir sitzen beim letzten Gelage im Camp und planen die Heimfahrt. Zur Abwechslung soll es über Italien gehen. So rollen wir am nächsten Tag die Natisone entlang, gehen bei Cividale auf Nordkurs und erreichen bei Gemona die Autobahn. Bis zum Camp auf der Murinsel bei Knittelfeld geht es zügig dahin. Zum Glück haben wir noch zwei Tage Zeit, um uns aus dem genussreichen Campleben ins übliche Geschehen zu verabschieden.