Die Zeit war wieder reif und wie Zugvögel machten wir uns auf den Weg.
Nach einer Nacht im Camp Lampele in Altossiach ging es los nach Slowenien.

 

Franz - Terrano I; Heinz - Landcruiser 90
Herbert - Landcruiser 90; Martin - Pajero
 Michael - Terrano II; Silvia - Jeep CJ7
Gert - Cherokee

Montag, 27. August - bis wir unsere Kaffeetassen gefüllt haben sind die Campingenten schon auf Futtersuche. Unter der belebenden Wirkung des Frühstücks läuft die Vorbereitung der Fahrzeuge rasch dahin. Bereits der späte Vormittag sieht uns am Anstieg  zum Predilpass. Leider hatte im Frühling ein stürmisches Gewässer ohne jede Rücksicht auf den Tourismus die Mangart-Straße hinweggerafft und wieder ist uns die Auffahrt nicht vergönnt. Mangart wir kommen wieder ! Als Ersatz gibt es zuerst eine Mittagspause am Isonzoufer und danach, als Dessert, die Suche nach der verschollenen Wegverbindung über die Berge nach Kobarid. Trotz GPS und der Wanderkarte, die Silvia zögerlich herausrückt, stolpern wir auf allen Vieren etliche Sackgassen entlag, bis wir auf die richtige Verbindung stoßen. Nach einem idyllischen Stück durch den Wald erreichen wir an einer Furt das Ende der "Ausbaustrecke". Seit Bestehen des Triglav Nationalparks ist hier niemand mehr gefahren. Auch wir ersparen uns die Neuerschließung der Strecke und fahren den Fluss entlang nach Kobarid.

Im Camp Koren gibt es für Silvia und mich nach einem sagenhaften Geröllabgang ein erfrischendes Bad im Isonzo. Dann rollen wir auf engen Schotterwegen mit traumhaften Blicken in die Triglav-Gegend zur Alm hinauf. Für eine Jause ist es zwar zu spät, nicht aber für eine Schönheitspflege von Martin und Heinz am einsamen Wassertrog. Die Abendpizza in einem gemütlichen Wohnrestaurant und die wallenden Morgennebel im Flusstal prägen sich, jedes auf seine Art, in unsere Erinnerung ein.

Dienstag, 28.August - wir folgen zuerst dem Isonzo nach Südosten und entdecken mit dem Spass an kleinen Nebenwegen einen malerischen Bade- und freien Campplatz, der vom Kanuverein Tolmin angelegt wurde.

Nach Tolmin geht es ein Stück die Idrija entlang, bis wir uns auf engen Wegen in die Berge schrauben. Nach etlichen Karteninformationen habe ich daheim Kreuzungspunkte für das GPS ergrübelt. Jetzt denken manche Straßen nicht im Traum daran, den Aufzeichnungen der Landkarten zu folgen. Anscheinend sind auch Landkartenzeichner mitunter freie Künstler. Wir nehmen es mit Humor und schenken der Straße unser Vertrauen, die in die richtige Richtung weist. So bekommen wir erste Einblicke in die schroffen Karstschluchten, umrollen Dolinen und spüren wie uns weißer Kalkstaub nach und nach einhüllt. Silvia im ziemlich offenen Jeep ist unser "Ruaßkäfa". Bei ihr verbinden sich diverse Stäube, Lenkradabrieb und Feuchtigkeit zu ungeahnten Schminkschichten. Als wir bei der Felsenburg Predjama ankommen, sind wir alle weitgehend servicebedürftig. Eine kurze Säuberung und Erfrischung, dann fühlen wir uns der Erstürmung der Burg gewachsen. Gegen Eintritt und bei ausreichender Kondition im Stiegensteigen ist das heutzutage kein Problem mehr. Früher galt die Burg als uneinnehmbar. Nur der Burgherr wurde einst, dank der Kerzenbeleuchtung eines abtrünnigen Knappen, von belagernden Kanonieren am Lokus großkalibrig dahingefegt.

Mittwoch, 29.August - Die Höhle unter der Burg hat unsere Neugier auf unterirdische Erlebnisse gestillt. So ziehen wir die ausgedehnten Waldgebiete im Süden von Postojna weiteren höhlischen Erfahrungen vor. Wir versuchen, drei Roadbooks von Theo Gerstl zu einer Tour zu verbinden und halten einige Navigationskonferenzen ab. Schließlich finden wir die gewünschten Verbindungen vom tiefen, staubigen Wald auf die weite, staubige Karstfläche zum hohen, staubigen Sneznik. Vorbei an einem lieblichen Tal, das man mit ererbten, funktionstauglichen Minen touristenfrei hält erklettern wir die Geröllstraße zum Sneznik, bis ein Schild die weitere Befahrbarkeit in Frage stellt. Der spontane Versuch, eine Gerstl-Tour umgekehrt zu fahren, entführt uns auf eine grüne, karstige Hochfläche mit einem wunderbaren Blick in den Sonnenuntergang.

Donnerstag, 30. August - Campingplätze sind rar in dieser Gegend. Hervorragend bekocht übernachten wir gleich neben dem Lokal. Dann heißt es Nordkurs bis zum Bohinjsko See. Möglichst auf aussichtsreichen Nebenwegen. Diesmal sind die Straßen dort, wo die Karte sie vermutet und wir rollen entspannt auf einem Höhenweg dahin. Nur kurz befällt uns Unsicherheit, als der Asphalt bei einem Bauernhof endet und nur ein schmales Schotterband weiter in den Wald führt. Das stellt sich als wichtige Verbindung zur nächsten Ortschaft heraus und bringt uns unserem Ziel ein gutes Stück näher. Durch das Schigebiet bei Gorenji Novaki und das Bergdorf Sorica erreichen wir Bohinjsca Bistrica. Der Campingplatz am Ostufer des Sees bietet uns einige Seeparzellen und nur der Aufstieg zum Wasserfall - die Dinger fallen sonst doch meist den Talbenutzern entgegen, diesen muss man sich erkraxeln - sorgt für Verwirrung und Plage.

Freitag, 31.August - Nach einer strahlend schönen Woche erwischt uns nun der Regen. Was soll's,  Silvia kann sich als erste trocken legen. Wir paddeln die 17-er heimwärts und sind gefüllt mit wohltuenden Erinnerungen an eine Woche voller Freundschaft und Erlebnisse outdoors.