Vulkane und heiße Quellen

Eine Geschichte über Island ? Nein, unser Ziel war Sarvar in Ungarn. Vom Plattensee zieht sich eine Kette erloschener Vulkane nach Norden. Sie liefern an ihren Flanken fruchtbaren Boden für Weingärten und reizvolle Auffahrten im lockeren Gestein. Die gerüttelten Bandscheiben freuen sich am Abend über die heißen Quellen, die aus tiefen Spalten nach oben steigen.

Mit von der Partie waren Heinz und Elfi im RAV4, Rudi und Peperl mit ihrem Pajero, Martin im Pajero und Karin und ich im Cherokee. Das Sport Hotel Sarvar, 100m vom Thermalbad entfernt, war unser Stützpunkt. Nach Wanderkarten hatten wir einige Touren vorbereitet und die nötigen Punkte ins GPS eingegeben.

Die erste Erkundung führte uns auf staubigen Pfaden zur Südflanke des Vulkans Sag. Zwischen malerischen Weingärten holperten wir bergwärts. Beim letzten Anstieg scheuchte Karin unseren Cherokee auf der Normalroute hinauf. Heinz ravte sich unter Protest der Automatik die Diretissima hinauf und Martin folgte wie immer mit "ausreichend" Gas.

Den höchsten Punkt erklommen einige auch ohne Auto im 4x4 Modus. Von oben bot sich ein atemberaubender Rundblick über das weite Flachland. Am Horizont zeigte sich schemenhaft der Somlö, der größere Bruder unseres Vulkans. Danach ging es auf in eine stillgelegte Schottergrube. Sandige Verschränkungen und kurze Steilauffahrten luden zu Spielereien ein, bis unsere Ladies zur Jause in den Schloßgasthof Sitke riefen. Dort trafen wir Andreas Piskorz und bekamen einige appetitanregende Tips zu Fahrten entlang der Raab.

Nicht verwunderlich, daß wir gleich am nächsten Tag uns entlang der Raab auf den Weg nach Süden machten. Über eine sonnige Wiese ging es zur ersten Furt.

Klares Wasser und fester Boden machten sie zu einem Genuß. Der weitere Weg brachte einige schlammige Gräben und zu Martins Überraschung, tiefe Spurrinnen. Bei einem herzhaften Aufsitzer gab er nicht auf und baggerte sich mit deftigen Rußwolken über das Hindernis. Der sofort folgenden Schlammgraben erwies sich als etwas tiefer als erwartet. Noch mehr Ruß und vier schaufelnde Mud-Reifen bezwangen auch diese Suhle.

Karin und Heinz ließen nicht locker und verpassten ihren Fahrzeugen eine vollbiologische Farbschichte. Sieger im Paint-Contest wurde Rudi, der den Pajero im Tauchbad zum Ferkel des Tages machte. Unser Rätsel zu dem Bild lautet : was fehlt an dem Auto ???
Erst etliche km weiter löste Rudi das Problem mit einem genauen Blick auf sein geschminktes Gerät, "Meine Nummerntafel ist weg". Auch Martin hatte seine vordere Tafel versenkt. Damit gewannen wir die Teilnahme am Schlammfischen mit und ohne Hilfsmittel. Bei unserer Rückkehr zum Gatsch sonnte sich Rudis Tafel einige Meter abseits des Lochs. Martins Kennzeichen wurde erst am nächsten Tag gefunden, als unser Schlammtaucher Rudi dem chremigen Tümpel mit Hände und Füßen auf den Grund ging.

Eine herrliche Sonntagstour brachte uns auf den Somlö, den größten Vulkan der Gegend. Die letzten 100 Höhenmeter bezwangen wir zu Fuß. Zwar reizen uns alle Geländehindernisse, gesperrte Schranken und private Auffahrten jedoch achten wir schon aus Fairneß den Einheimischen gegenüber. Schließlich wollen wir unsere Fahrten genießen und mit ruhigem Gewissen wiederkommen können.

Am Montag lockte uns die Sonne auf eine abschließende Fahrt an die Raab.

Dann ging es zurück nach Hause. Dabei wurde eine technische Frage gelöst, die uns immer wieder beschäftigt hat. "Mit etwas Gefühl kann einer das unsynchronisierte Zwischengetriebe hinaufschalten. Geht das auch beim Zurückschalten in die kleine Übersetzung ?". Als plötzlich bei meinem Cherokee das Getriebe nur mehr den 5. Gang zuließ, lernte ich auch diese Schaltweise.