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Das Team dieser Reise |
Langsam schrauben wir uns die Straße von dem malerischen Bergstädtchen Labin hinunter nach Rabac ans Meer. Spätestens an der Kroatischen Grenze hat uns die morgendliche Kühle verlassen und einer brütenden Hitze Platz gemacht. Sind die Italiener, wie es heißt, wirklich schon am 15. August heim gefahren? Das Camp empfängt uns glühend heiß und voll. Die Italiener sind alle noch da und dazu viele Deutsche, einige Österreicher und Holländer. In gedämpfter Stimmung suchen wir uns einen Platz. Den Wohnwagen bringen wir als geübtes Team in die kleine Lücke zwischen Wohnmobilen und Bäumen, die uns am wenigsten abschreckt. Dann geht es ans Meer. Klare Wellen schlagen ans Ufer und die wohltuende Kühle vertreibt langsam unsere trübe Stimmung. Hier im Wasser ist es einfach traumhaft. Auch die abendliche Strolcherei ins Hafendorf lockert unsere Laune. Munteres Treiben in lauer Nachtluft wirkt belebend.
![]() Camp Oliva in Rabac |
![]() Hafenpromenade von Rabac |
Franz und Leo kommen am nächsten Tag. Es ergeht ihnen genauso wie uns. Zuerst das Entsetzen über den vollen, heißen Campingplatz. Dann das versöhnende Eintauchen in die klaren Fluten und schießlich die gemütliche Abendwanderung am Strand. Trotzdem wollen wir wissen, ob es überall im südlichen Istrien so zugeht.
![]() Camp Marina |
![]() Tunaricas geheime Pfade |
Auf lauschigen Nebenstraßen geht es nach Sveta Marina zum Camp Marina. Die steinige, staubige Halbinsel liegt recht nett am Meer. Leider ist das Camp voll und macht einen reichlich schmuddeligen Eindruck. Wir schwingen uns südwärts über die Berge, lassen den wuseligen Badeplatz bei Ravni links liegen und erreichen über Skitaca das gut besuchte Camp Tunarica. An der Engstelle einer bewaldeten Halbinsel liegt es landschaftlich nett und ruhig. Das Restaurant ist empfehlenswert. Leider klappt es mit der Müllabfuhr nicht und auch das Wasser wirkt irgendwie "cremig". Bei der Heimfahrt dämmert es uns, dass wir es mit Rabac doch passabel erwischt haben.
![]() Labin |
![]() Venezianisches Erbe |
Ein Stadtbummel durch Labin bringt uns in Kontakt mit dem quirligen Leben an der Adria. Alte, enge Gassen führen hinauf zum Ausblick über das Meer. Streunende Katzen streichen durch verfallene Gärten. So hat auch unser Hund Freude am Spaziergang. Auch wenn er vor diesen Piratentigern wesentlich mehr Respekt zeigt als daheim.
Die nächste Tour führt uns auf der Suche nach malerischen Buchten bis Medulin. Nach Barban verlassen wir die Hauptstraße in Richtung Rakalj. Eine einspurige Asphaltstraße führt munter gewunden ins Mündungsgebiet der Rasa. Kantine, Hafen, freier Stellplatz wären schon vorhanden, bloss das Wasser ist wieder "cremig". Das Camp in Krnicka Luka liegt staubig neben einem Restaurant. Von Peruski rumpeln wir eine immer enger werdende Steinpiste zum Meer. Unten gibt es eine entrückte Feriensiedlung, wenig Platz und angeschwemmten Müll. Unser letzter Versuch beginnt in Sisan und geht steinhart geradewegs ans Meer. Der Badeplatz ist durchaus einladend, bloß die Zufahrt löst allerlei Geräusche aus dem Wagen. Die riesigen Camps in Medulin sind das totale Kontrastprogramm. Gepflegte Anlagen, die mit etwas weniger Gästen durchaus einen Besuch wert sind. Wir kommen im Herbst einmal wieder.
![]() Im Unterlauf der Rasa > |
![]() Von Peruski ans Meer |
![]() Idylle mit etwas Mist |
Den letzten Tag am Meer verbringen wir gemütlich. Ein "Bummelzug" führt uns ans andere Ende der Bucht von Rabac. Durch das muntere Treiben auf der Promenade schlängeln sich die Waggons dahin. Zurück geht es zu Fuß. Zuerst am Strand über Felsen an netten Badeplätzen vorbei. Danach kommen Geschäfte mit bunt gemischtem Angebot, Eisdielen und eine duftende Bäckerei.
![]() Zufahrt nach Csisztapuszta |
![]() Abendfriede |
![]() 8°C im August |
Die Heimfahrt lockt mit slowenischen Thermen. Dolenjske Toplice ist eine Nobelanlage mit einem versteckten Camp am Bach. Von dort braucht man eine ganze Weile bis zum reichlich teuren Bad. Die Therme bei Catez ist riesig und das Camp mit € 50.- pro Nacht ( Wohnwagen + 2 Personen) über unseren Vorstellungen. Bei Olimia besichtigen wir die fein hergerichtete Thermalanlage und fahren dann 2 km weiter zum Camp beim Freibad. Das hat zwar schon geschlossen, Wasser genug bekommen wir von oben. Bei beruhigendem Regenrauschen verbringen wir eine erholsame Nacht. Als Abschluss ziehen wir uns für zwei Tage ins Urthermalcamp Csisztafürdö zurück. Wenige Meter nach der Abzweigung von der Plattenseestraße verlieren sich die letzten Asphaltspuren und eine regenfeuchte Erdpiste macht die Zufahrt zum Thermalort spannend. Eine Wiese mit direktem Badzugang ist genau unser Stil. Die alten Häuser der thermalen "Schrebergartensiedlung" passen wunderbar ins Bild. Die Friseurin, die Heidi mit einem Glas Schnaps begrüßt, rundet unsere gemütliche Stimmung bestens ab. Die nächste Regenfront treibt uns schließlich mit 8° heimwärts. Da hilft selbst das heißeste Wasser nichts gegen so einen Herbsteinbruch. G.Richter www.austria4x4.at