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Ein wichtiger Forstweg führt von Sümegcsehi geradewegs nach Süden durch den Wald nach Zalaszanto. Zumindest sieht es in der Karte danach aus. Eine rumpelige Asphaltbahn lockt uns auf diesen Pfad, der prompt nach den ersten Bäumen zu verschwinden droht. Etliche Wegangebote, die sich keine Karte anbieten traut, bringen uns in einem Kahlschlag zum "Ausbauende". Michael reitet mit dem Quad querwaldein los und findet eine Art Fortsetzung unseres Pfads. Ziemlich staubfrei windet sich der dahin als ob er uns abschütteln wollte. Aber auf unserem Weg zum Wirt in Zalaszanto lassen wir uns nicht so leicht abschütteln. Einige Lichtungen erinnern mich an alte Erfahrungen und wir erreichen am Fuß des Berges zur Stupa den Ausstieg aus der Route. Eine herzhafte Schlemmerei ist der Lohn für die Navigation.
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Diesmal waren wir alle ins Camp nach Kehida gefahren. Direkt neben dem Thermalbad standen unsere Wohngeräte auf einer gemütlichen Campanlage. Wieder freuten wir uns auf das Gemisch aus Geländefahren und thermalem Einweichen der Gebeine.
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PfingstexpeditionAm Pfingstsonntag
stechen wir vom Schloss Misefa aus ins ungarische Grün. Anfangs rollen
wir staubend über weite Feldwege. Kurz darauf umfängt uns gemütlicher
Hochwald. Unter den Buchen wuchert ein duftender, grüner Teppich. Im
Herbst waren wir hier durch tiefes Laub gerauscht. Jetzt geht es trocken
hinunter zum Holzplatz, wo wir damals einen sagenhaft schmierigen
Aufstieg zu bewältigen hatten. Problemlos erreichen wir Tilaj. Während
einer kurzen Rast kommt ein Mann mit einer Hacke in der Hand auf uns zu.
Ein militanter Umweltschützer? Es ist angenehmerweise der Bauer vom
nächsten Hof, der unseren Gruß freundlich erwidert und unsere Geräte
fachmännisch mustert. Er sollte bloß Holz für den Küchenherd holen.
Daraus wird nichts, denn kurz darauf sitzt er bei mir im Pajero und
meint (mit Händen und Füßen gesprochenes Ungarisch versteh ich
inzwischen fließend), er hätte in unserer Richtung einen Freund, den er
für ein Kartenspielchen und einen Umtrunk besuchen wollte. Südlich von
Getye bittet er mich mitten im Busch anzuhalten und verschwindet mit
einem freundlichen Winken im Wald. Ich nehme an, das Holz hat sich seine
Frau selber holen müssen. |
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HerbstexpeditionEin strahlender Herbsttag ist die Kulisse für unsere Tour. Noch gibt es in den alten Roadbooks einige unergründete Stellen die wir erschließen wollen. Martin im Nissan ist der einzige, der sich als Begleiter aufraffen konnte. Vor zwei Jahren waren wir an einem Hohlweg mit Windbruch gescheitert. Mit Sägen und Werkzeug ausgestattet, wollen wir uns durchbeißen. Nördlich von Misefa beginnt das erste Abenteuer. Hohlwege, Kreuzungen und kleine Gemeinheiten der ungarischen Feldwege passen alle ins Roadbook. Zufrieden erreichen wir einen Feldherrnhügel mit traumhafter Aussicht. Alles ist klar zu sehen, nur nicht die Fortsetzung des Weges. Zwei äußerst schüchterne Spuren ziehen durch hohes Gras ins Gestrüpp. Kratzbürstige Büsche machen nur widerwillig Platz als wir den einsamen Wanderweg entlang rollen. Die Wanderkarte im GPS erweist sich wieder als große Hilfe den sie führt uns geradewegs zum Windbruch. Da beginnt eine sägensreiche Gymnastikstunde. Danach erklären wir den Pfad für (wieder) eröffnet und machen uns zufrieden auf den Heimweg.
Die Kreuzung ist nicht zu verfehlen. So
denken wir bei unserem zweiten Angriff auf die noch unentdeckten Stellen
des Roadbooks. Eine Dorfkreuzung mit Statue in der Mitte und das im
verschlafenen Nemesapati. Mitten in den Weinbergen hatte uns der alte
Schrieb verlassen. Etliche Herumkurvereien und selbst die Befragung
eines streng duftenden Einheimischen hatten das Problem nicht lösen
können. Jetzt rollen wir durch das Dorf und finden nicht nur eine,
sondern drei Statuen mit passenden Kreuzungen. Eine fromme Gegend. Den
Rest des Tages verbringen wir zur Erbauung im
Thermalbad. |
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