Camping Polo
Camp San Polo / Bale, Platz 28

Istrien im Herbst.


Das Team dieser Reise

Gert und Heidi im Toyota Hilux

September 2013

Flott war die Fahrt an diesem netten Herbsttag dahin gegangen. Zum ersten Mal war es uns vergönnt, in der ruhigen Zeit ans Meer zu reisen. Die teure slowenische Autobahn erwies sich als preiswürdig glatte Rutsche in den Süden. Da schleicht sich fast unbemerkt vor Postojna eine fette schwarze Wolke an und öffnet kurz vor unserem Nachtlager in Razdrto ihre Schleusen. Schnell stellen wir den Wohnwagen auf die Wiese hinter dem Gasthaus. Dann huschen wir wie zwei nasse Mäuse auf einen Schlummertrunk. Die gemütliche Pub-Atmosphäre beflügelt Heidi zu zwei Siegen beim Dart.  


Camping Razdrto

Camp San Polo bei Bale

Gut ausgeschlafen rollen wir am nächsten Tag die 2 1/2 Stunden nach Rovinj. Das Wetter hat sich beruhigt und die Ausblicke von der Autobahn sind immer wieder grandios. Der Schwenk vor Rovinj nach Bale gelingt problemlos. Die Zufahrt von Bale zu den Küstencamps ist nicht im Navi. Zum Glück zeigen einige Schilder auf die 6km lange Asphaltverbindung zum Meer. Nach einer Durchwanderung der beiden Camps San Polo und Colone entscheiden wir uns für den schöneren Strand von San Polo. Wegen der vielen Dauercampplätze sind nur wenige Plätze am Meer frei. Eine kleine Reversierübung direkt am Strand belohnt uns mit feinem Meerblick.
Ein gründlicher Spaziergang führt uns zu sauberen, aber etwas engen Waschräumen. Vorbei am Gemüsestand mit lokalen Schmankerln geht es zu einem etwas verschlafenen Cafe. Der Weg am Strand entlang bringt uns wenige Minuten später zu einem kleinen Lebensmittelladen und schließlich zum Restaurant mit tollem Meerblick. Bedienung und Speisen sind bestens. Wohlig gesättigt schlendern wir im letzten Sonnenlicht mit Blick in den Sonnenuntergang zurück.

Kapelle San Polo als Restaurant

Das Lokal am Hügel

Besuch am Morgen

"Italienisches" Wetter

Ein romantischer Abend

Temperamentvolles Meer

Nach einer erholsamen Nacht erwacht unser Forscherdrang und wir erkunden die Gegend. Zum anderen Campingplatz gabelt sich die Straße bei der Rezeption. Wir entscheiden uns für den direkten Strandweg und schlagen uns kurz nach dem Restaurant in die Büsche. Mit gelegentlichen Blicken zum Meer führen hier viele Wegerln kreuz und quer durchs Gemüse. Zur Sicherheit lass ich das Handy mit dem GPS und der Karte mitlaufen. Bei einer Bucht mit sehr kreativ gebauten Strandrefugien erreichen wir den Strand. Außer einigen erstaunten Kormoranen ist es hier eher einsam. Ein kleiner Pfad verschwindet vor uns im Gebüsch. Laut Karte geht es hier weiter. Wirklich erreichen wir nach wenigen Minuten das Camp Colone Der Strand ist steiniger als im San Polo. Die Plätze unter den Bäumen sind allerdings gemütlich schattig. Vom Ende des Camps können ausdauernde Geher über Barbariga bis Fazana an der Küste entlang wandern. Wir lassen uns beim einladenden Restaurant nieder. Dass auch die Küche höchst erfreulich arbeitet merkt Heidi, als eine tellerfüllende Goldbrasse vor ihr auf dem Tisch landet. Der Rückweg zum Wohnwagen  erfolgt magenfreundlich auf der Zufahrtsstraße.  

Dschungelweg

Erstaunte Kormorane

Im Camp Colone


Im Hafen von Rovinj

Blick auf Rovinj

Auf dem Weg zum Kirchenkonzert

Heinz und Marianne warten auf uns in ihrem gemütlichen Quartier beim Park Hotel. Gemeinsam genießen wir einen traumhaften Sonnentag in der Stadt. Wir bummeln durch die engen Gasse, beobachten das muntere Treiben einer Hochzeitsgesellschaft bei der Kirche auf dem Berg und beschließen den Tag nach einer ergiebigen Einkaufstour mit einem Konzert in der Kirche.
Danach ist Zeit für ein deftiges Nachtgewitter. Ein paar Meter vom Wohnwagen tobt sich das Meer aus. Der Sturm peitscht die Bäume. Heidis Genuss an den Elementen legt sich erst, als auch auf der Landseite der Weg unter Wasser steht. Zum Glück legt sich der Regen bevor unser Wohnwagen zum Hausboot wird.


Zwischen Meer und Wasser.

Erster Blick auf Groznjan

Bahntunnel unter Groznjan   

Am nächsten Tag begrüßen uns Sonne und tosende Wellen. Unternehmungslustig starten wir unsere kulinarische Kulturrunde in Groznjan. Beim ersten Ausblick auf die Stadt fällt mir ein interessantes Loch im Berg auf. Es ist ein Tunnel der ehemaligen Eisenbahnlinie von Triest nach Porec. Als Parenzana - Weg der Gesundheit und Freundschaft ist hier ein 116 km langer Radweg auf der alten Bahntrasse entstanden.
Der Bummel durch die malerische Künstlerstadt hält, was die Reisewerbung verspricht. Viele Ateliers in den liebevoll restaurierten Häusern sind offen und es herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre. Mit einigen Trüffelleckereien im Gepäck machen wir uns auf den Weg.


Greißlerei

 Typisch Groznjan

 Trüffelparadies

Blick auf Zavrsje

Beim Trüffelwirt in Sovinjak

 Von Krusvari nach Kotli

Eine enge Straße schlängelt sich nach Groznjan in nordöstlicher Richtung durch die Berge. Der Abstieg ins Tal der Mirna führt ziemlich schottrig über Zavrsje. Als Piemonte wurde es früher von Italienern bewohnt, die nach der jugoslawischen Machtübernahme auswanderten. Nur kurz folgen wir der Hauptstrasse am Trüffelzentrum Livade vorbei. Die Therme Istarsce Toplice liegt gemütlich und etwas verschlafen nahe der Straße. Leider gibt es hier keine Campmöglichkeit. Wenige Kilometer danach klettern wir die kurvenreiche Straße nach Sovinjak hinauf. Es lohnt sich, denn im Dorfgasthaus warten Trüffelspeisen frisch und bestens zubereitet auf uns. Ein Stück außerhalb der Ortschaft, in Podrebar, gibt es einen Feinschmeckertempel. Ab 50€ pro Person versorgt dort der Koch die Gäste mit lokalen Köstlichkeiten.


Wichtige Kreuzung in Kotli

Wir wollen nun auf direktem Weg nach Hum, der "kleinsten Stadt der Welt." In Sveti Donat biegen wir nach Krusvari ab. Von dort soll ein zartes Weglein nach Kotli an die Mirna führen. Ein netter Straßenbauer hat das knorrige Wegerl zu einer neuen einspurigen Asphaltbahn gemacht. In Kotli erreichen wir die ziemlich trockene Mirna und schwingen uns weiter nach Hum. Der Abend in dieser kleinen Stadt bringt eine tiefe Stimmung mit sich. Langsam schlendern wir über die gepflasterten Wege. Gemütliche Plaudereien mit den Geschäftsbetreibern bereichern unser Wissen über die Landprodukte. Mit einem vollen Einkaufskorb machen wir uns auf den Weg zurück ins Camp.

Abend in Hum  

Nach einigen Bade- und Schlemmertagen mit Wanderungen am Strand entlang gelangen wir an den Vogelsee im Schutzgebiet Palud. Es sind nur wenige Kilometer vom Camp über Felsen und zur rechten Zeit in den kratzbürstigen Wald. Ein passabler Orientierungsmarsch bringt uns, vorbei an der verfallenen Kapelle Sv. Damijan, in der ein Papst einst eine Messe zelebrierte, wieder zurück zum San Polo.


Ein rauer Weg

  Entrückte Strandplätze

Der See von Palud

Strandweg nach Barbariga

Cap Kamenjak

 Naturschutzpfad spezial

Die letzte Tour dieses Urlaubs lockt uns in Naturschutzgebiet Kamenjak. Kurz nach der Camp Polo Rezeption schlagen wir uns auf einem Schotterpfad in die Büsche. An einer stattlichen Weinkellerei vorbei kommen wir nach Barbariga. Ab dort erholen wir unsere geschüttelten Gebeine bis Pula auf bestens asphaltierten Straßen. Das Cap Kamenjak darf auf abenteuerlichen Schotterwegen befahren werden. Ein Paradies für erlaubtes Off-roading der rücksichtsvollen Art.


Bale in aller Ruhe

Bastlertraum

Kapelle zum Heiligen Geist

Am Hauptplatz in Vodnjan

Im Steinbaumuseum

Spezialität von Vodnjan

Die Besuche in Bale und Vodnjan bringen neben malerischen Plätzen auch vielfältige lokale Leckereien mit sich. Karstschinken, Käse, Wein und Honigschnaps bereichern unseren Speisezettel ungemein. Gut erholt und voller netter Erinnerungen machen wir uns nach zwei Wochen auf den Heimweg.

G.Richter www.austria4x4.at