Kroatiens Küste |
Das Team dieser Reise August 2011 |
Nach einer
gemütlichen Fahrt auf Österreichs Autobahnen hatten wir das Camp beim Thermalbad
Ptuj erreicht. Um ca. € 40.- für eine Nacht bekamen wir Platz und
Bademöglichkeit in mäßigem Standard. Trotz der wanderbaren Umgebung mit
gastlichen Restaurants werden wir Ptuj nicht so bald wieder sehen.
Nach etwas
Gerumpel über Sloweniens Straßen erholten wir uns auf der flotten Fahrt durch
Kroatien. Nördlich von Zadar begann unser Campleben mit der Suche nach einem
passablen Platz. An vollgerammelten, staubigen Camps vorbei ging es bis auf die
Insel Vir. Ein Camp am Meer, wenige Leute im schattigen Grundstück und schon
gingen wir vor Anker.
Strandpromenade in Vir |
Xunder Schlamm |
Abend am Meer |
So richtig fein wurde es erst am Abend. Ein Bummel über die Strandpromenade brachte uns zur Ruhe und zu passablen Lokalen. Weniger nett war der Versuch, im abendlichen Fußgängergewusel mit dem Auto unterwegs zu sein. Die Inseltouren machten nur am Tag Spaß. Durch Vir-Stadt erkundeten wir die Wege an der Nordküste. Siedlungen sprießen dort wie Pilze aus dem Boden. Die Wasserversorgung und die Müllentsorgung sind danach echte Herausforderungen. Gleich nach den letzten Siedlungen wurde es einsam. Die Pfade wurden ruppig und die Strände erholsam. Heidi fand einen Platz mit dem angeblich heilsamen Schlamm. Ich fand die off-road Wege interessanter. Am Ende der Asphaltstraße an die Westküste kann man einige Kilometer auf dem Schotterstrand entlangfahren. Schon glaubte ich an des Ende aller Wege, da trafen wir auf eine Asphaltstraße zurück nach Osten. Stichwege führten zu malerischen Plätzen an der Südküste. Darunter war ein alter Leuchtturm mit schattigen Badestellen. Vor der Südostkrümmung der Küste beginnen wieder dichte Siedlungen, die von der Stadt weit nach Süden reichen.
Raue Wege auf Vir |
Ein malerischer Platz |
Nach einigen Tagen mit Leo uns Franz fuhren die beiden heimwärts. Uns lockte die weitere Küste nach Süden. Vorbei an Zadar mit einigen riesigen Camps erreichten wir Biograd. Gleich danach sollte es meerwärts zu einer Hotel+Campbucht namens Crvena Luka gehen. Das Navi empfahl einen schmalen asphaltierten Weg. Vorsichtig rollte ich mit dem Gespann dahin. Kein anderes Fahrzeug kam des Weges. So etwas ist mitunter verdächtig, vor allem an einer touristisch stark besuchten Selle. Dann war es klar. Wo 2010 noch Gäste im Meer plätscherten und sich dem entlegenen Luxus hingaben, war nun eine Monsterbaustelle. Der Torwächter ließ uns netterweise auf dem Gelände wenden. Dann gab er uns den Tipp, es kurz nach Drage zu versuchen. Dort erreichten wir eine staubige Bucht mit 4 Camps, die leider alle ziemlich voll waren. Von der Lage her hätte es uns gefallen, bloß sind mir € 30.- im Paradiso pro Tag zu viel.
Das Camp Prosika vom Wasser aus |
Werkstatt mit Aussicht |
Ist ja gut, wenn man früh
unterwegs ist. So blieb Zeit genug weiter herum zu schnüffeln. Zwischen
dem Vransko See und dem Meer führte uns die Straße fast bis Pirovac. Knapp vor
einem Schwenk der Straße landeinwärts bogen wir auf die alte Küstenstraße und
suchten ein Camp nach Internethinweisen. Rund um die Landzunge rollten wir an
einigen wenigen Häusern hoch auf dem Hang vorbei. Nichts von einem Camp. Bloss
eine geschlossene Disco und verflixt wenig Platz zum Umdrehen. Zurück an der
Kreuzung löste sich das Problem. In leichter Hanglage erblickten wir das
schütter besuchte Camp. Gleich neben der Einfahrt landeten wir unseren
Glückstreffer. Ein Meerplatz im Camp Prosika war frei. Der Campbesitzer wohnt
das ganze Jahr am Platz und hält ihn durchgehend in Betrieb. Nach einer kleinen
Einparkübung stand das Wohngerät und wir hüpten ins Wasser. Das Duschwasser
kommt mit dem Tankwagen, für Trinkwasser gibt es eine Zisterne und die
Müllabfuhr ist sauber und pünktlich. Der Strom kommt von der Sonne, daher war es
am Abend im Camp wohlig dunkel und ruhig.
Zum Einkauf und Abendessen fuhren
wir nach Pirovac. Das ist eine überschaubare Stadt mit gelegentlich engen
Straßen im Zentrum. Die Geschäfte und Restaurants waren für uns ausreichend.
Besseres Futter gibt es an der Straße nach Sibanik bei der Kreuzung nach Murter.
Hier sind zwei Restaurants mit typische Mittelmeerküche und rascher,
freundlicher Betreuung.
Badeplatz vis a vis vom Kloster Visovac |
Oberhalb vom Roski Wasserfall |
Brücke beim Roski Slap |
Nach einigen erholsamen Badetagen lockte uns, trotz 35° so manche landschaftliche Schönheit der Umgebung. Zuerst rollten wir in morgendlicher Kühle Richtung Krka. Es sollte zu den einsameren Bereichen des faszinierenden Flusses gehen. Daher bogen wir bei Skradin in einen kleine Nebenstraße westlich des Flusses ein. Nach Dubravice schlängelte sich ein lauschiges Wegerl zu einigen Badestellen und dem Fähranleger beim Kloster Visovac hinunter. Bis zur Brücke beim Roski Wasserfall trafen wir kaum andere Fahrzeuge. Nach den heißen Tagen am sonnengebratenen Strand war das saftig grüne Flussgebiet eine tolle Erfrischung. Der Wanderweg oberhalb des Roski Falls führt gemütlich an all den klaren Gewässern vorbei, die man nur mit Fischen und Wasservögeln teilt. Mit dem Boot kann man weiter flussaufwärts fahren. Wir zogen die kühlen Ufer vor und Heidi tauchte kurz voll in die Frische ein. Der Rückweg in die Hitze war etwas mühsam. Erst im Meer beim Camp ließen wir die Tageseindrücke nachwirken.
Am Vransko Jezero |
Stabheuschrecke im Camp |
Der Solostreicher |
Die Hitzewelle war unerbittlich. Bis 40° ging es tagsüber hinauf. Manchmal war es selbst dem kühlenden Meerwind zu mühsam und er schlief ein. Erst am Abend trauten wir uns zu einer kleinen Tour zum Vransko See ins Auto. Gleich neben dem Kanal vom See zum Meer führt eine Schotterstraße ins off-road Erlebnis. Kreuz und quer geht es auf steinigen Pfaden durch den Naturpark. Als umsichtige Geländefahrer hatten wir keine Probleme mit Einheimischen oder Wanderern. Zur besseren Navigation hatte ich die Landkarte bei der Einfahrt fotografiert ( http://vransko-jezero.hr/cms/content/view/85/1/lang,en/ ). und ins QuoVadis eingemessen. Bei Sonnenuntergang erreichten wir die Beobachtungsstelle Ribarska Kuca für eine sehr stimmungsvolle Rast. Bis auf den 250m hohen Kamenjak war es uns zu weit. Auch weiter um den See soll die Schotterpiste bis Pakostane führen. Eingezeichnete Parkplätze sind eine Zeichen, dass auch Autofahrer willkommen sind. Höflicherweise sollte man bei einem der Nationalparkbüros eine Tageskarte kaufen, um den Genuss fair zu starten.
Einheimische Badegäste |
Abreisetrial |
Von diesem schönen Camp konnten wir uns nur mit Mühe und unter Verwendung des Bergegurtes losreißen. Schwungvoll rollten wir dann nordwärts. Die Route über Ungarn erwies sich als optimal. Ab Zagreb trafen wir kaum noch Autos. "Geht die Autobahn sicher bis Ungarn", fragte Heidi vorsichtig. Sie ging und knapp nach der Grenze bei Letenye erreichten wir das Camp beim Thermalbad. Eine windstille Wiese knapp neben den Miethäuschen war uns bei bei 40° zu arg. Im Castrum Camp in Zalakaros hatte es im Schatten hoher Bäume ein freundlicheres Klima. Eine leichte Waldbrise und das Abendvierterl bei der Weinstube "Hexe" ließen den letzten Reiseabend zum Genuss werden.
. G.Richter www.austria4x4.at