Rabac
Der Hafen von Rabac

Istrien im Herbst.


Das Team dieser Reise

Gert, Heidi und Polo im Toyota Hilux

September 2016

Langsam schraubt sich die schmale Straße den Berg hinauf. Einige Häuser noch, dann sind wir allein im Wald unterwegs zum Stausee Butoniga. Wir blicken weit über den See und die bewaldeten Hügel bevor es in netten Serpentinen hinab geht. Vielleicht baut Toyota den Hilux einmal als Knickschlepper. Dann schafft man solche Serpentinen leichter. Ohne Gegenverkehr haben wir das Straßerl für uns und wir brauchen es auch in voller Breite. Gleich nach der Staumauer führt ein unauffälliger Weg rechts bergauf in den Wald. Das ist der Pfad zum Trüffelparadies der Familie Karlic . Inzwischen bieten sie in ihrem Verkostungsraum eine tolle Palette verschiedenster Trüffeleien. Radmila Karlic öffnet ein Glas Trüffelsauce und mischt den Inhalt mit etwas Frischkäse. Jeder, den der Duft erreicht, schnappt sich eine Scheibe Brot und schließt sich dem Streichorchester an. Dann geht das duftige Schmausen weiter. Mit dieser guten Jause im Bauch und einem vollen Korb Leckereien machen wir uns auf den Weg nach Sovinjak. Dort im Gasthaus gibt es die nächste Schlemmerei. Mit weitem Blick übers Tal genießen wir im Garten die Produkte der exzellenten Küche. Auf geruhsamen Wegen geht es magenschonend zurück zum Camp in Rabac. 


Blick nach Hum

Trüfelschmaus in Sovinjak

Ein paar Tage zuvor waren wir über Slowenien nach Süden gerollt. Das Camp Oliva in Rabac war nach wie vor ein guter Platz um den malerischen Hafen mit den netten Lokalen zu genießen. Etliche Bauten haben leider den Meerzugang und die Zahl der meerseitigen Stellplätze kräftig eingeschränkt. Den zweiten Nachteil spürten wir erst, als wir einen "ruhigen" Platz am Rand genießen wollten. Den ganzen Tag über brausen diverse Fahrzeuge zum großzügig ausgebauten Yachthafen vor dem Camp und klarerweise wieder zurück.


Olivenbäume an der Hafengasse

Camping Marina

Ein weiterer Ausflug führt uns über gemütliche Straßen zur Landzunge beim Camp Marina. Vor einigen Jahren war es ein staubiger Hügel voll mit Wohnmobilen, Zelten und Caravans. Umgeben von urigen gastronomischen Einrichtungen fanden wir den Platz nur mäßig einladend. Nun erwartet uns ein sauber angelegter, toll geführter Platz. Die Valamar-Kette hat hier ein super Refugium mit Tauchschwerpunkt geschaffen.

Unser Platzmaskottchen in San Polo

Ein romantischer Abend im Restaurant San Polo

Auf dem Weg zum Camp Colone

Der Kormoranclub

Verfolgt von einer freigiebigen Regenwolke übersiedeln wir ins Camp San Polo bei Bale. Die Reservierung hat geklappt und wir reversieren unseren Wohnwagen in den bestellten Meerplatz. 10 Meter zum Wasser, ruhige Nachbarn und ein klasses Restaurant mit gutem Futter und garantiertem Blick in den Sonnenuntergang - was will ein Camperherz mehr?
Nach einer Dschungelstrolcherei zum Camp Colone und dem üblichen Bewandern der malerischen Stadt Bale lockt uns ein Plakat zu einer Orientierungsfahrt. 

"Rohbau" in Bale

Durchblick

Kapelle zum Hl. Geist

Das Ziel ist eine Gewürzfarm auf einem Hügel mitten im "Busch". Die Gewürzfarm entpuppt sich als tolle Anlage der Firma Bioaromatica aus Zagreb. Heidi und ich wandern über den weiten Hügel mit verschiedenen Pflanzungen. Von Oliven bis zu den verschiedenen Gewürzen reicht das Angebot. Daneben gibt es ruhige Waldwege und zwei Karsthöhlen. Eine davon finden wir, weil wir uns einen alten, scheinbar klein gebliebenen Feigenbaum ansehen wollen. So klein ist der alte Baum nicht. Er wächst bloß aus einer 10m tiefen Höhle heraus.
Mit etlichen duftigen Einkäufen geht es auf dem direkten Schotterweg in Richtung Meer. All diese Wege dürfen frei befahren werden. Sie sind soft, was die fahrerische Herausforderung angeht, aber höchst empfehlenswert durch das landschaftliche Erlebnis.   


Ein kleiner Feigenbaum, oder?

Der höhlische Feigenbaum

Die Straße vom Camp nach Bale ist 6 km lang. Viele Camper kennen nur sie, weil sie die kleinen Schotterwege übersehen, die lnks und rechts in die Büsche führen.  Gleich nach dem Camp biegen wir in einen sehr gepflegten Weg. Vor einigen Jahren war das ein rumpeliger Karrenpfad in Richtung Fazana. Die Anlage des noblen Weinguts Meneghetti hat auch die Zufahrt aufgewertet. Mit einer flauschigen Staubwolke im Schlepp erreichen wir die Ferienhaussiedlung Barbariga. Wäre es nach einigen Planern und den Geldgebern der Hypo Alpe Adria gegangen, dann sähe es bis fast nach Rovinj ähnlich touristisch verbaut aus. Nun, das Kreditgeld hat sich verlaufen, die Planer sind mit gelaufen und die Hypo hat gekracht. Der Natur hat all das gut getan - Naturschutz durch Wirtschaftspleite.
Wir kreuzen durch das Gewirr der Straßerln bis zum Meer und nehmen die Strandstraße nach Fazana. Das ist ein liebenswürdiges Hafenstädtchen mit einigen Camps. Das Camp Pineta ist weitläufig unter alten Bäumen gelegen. Direkt vorgelagert sind die Brijuni-Inseln. Durchaus eine einladende Gegend. Zurück im Camp lockt das Sonnenuntergangs-Abendessen mit dem abendlichen live Wetterbericht.


Camping Pineta

Der abendliche Wetterbericht

Die letzte Tour führt gleich nach der Campausfahrt links auf einen Schotterweg Richtung Rovinj. Wir halten uns möglichst nahe am Meer und erreichen am Vogelschutzgebiet Palud vorbei den Badeplatz Cisterna. Bis auf das Campverbot ist hier alles den Gästen überlassen. Der naturbelassene Strand und die vielen schattigen Piknikplätze machen es sehr einladend. Uns zieht es weiter zum Camping Mon Paradis. Grün und gemütlich schmiegt sich das Paradies ans riesige Camp Vestar.  Freundlich eingeladen schlendern wir durch das Camp. Das wäre ein feines Plätzchen für eine nette Woche.


Naturnahe Nebenstraße

Camping Mon Paradis

G.Richter www.austria4x4.at