Es war wieder Zeit für Heviz und die Geländefreunde aus dem Wienerwald machten sich auf den Weg :

Franz & Leo (Suzuki Vitara)
Martin & Resi (Nissan Patrol)
Andre (Toyota Hilux)
Hannes (Toyota Hilux)
Kai (Nissan Patrol)
Gert & Heidi (Mitsubishi Pajero)

Strahlender Sonnenschein lockt uns auf die erste Ausfahrt. Nach einigen malerischen Waldwegen lassen wir in der Schottergrube die Kiesel spritzen. Weicher, rieselfreudiger Schotter und nette Steilhänge geben für jeden etwas her. Andre und Kai mögen es eher saftig. Zwei nasse Parkplätze sind ihnen sicher und die gegenseitige Windenbergung stärkt die Freundschaft. Im ehemaligen Truppengebiet erleben wir eine neue Spielart ungarischer "Gastfreundschaft". Zwei Einheimische stellen uns aus ihrem neuen Discovery heraus zur Rede. Wir sind in ihr Privatland eingedrungen und darüber sind sie sehr böse. Das alte Truppengebiet ist aber ein Naturschutzgebiet und die beiden wollten uns bloss abzocken. Nach einigen Diskussionen lassen wir sie stehen und fahren zurück zur Straße. Die angedrohte Polizei ist nirgends zu sehen. Damit steht einer kleinen Schlemmerei in Zalaszanto nichts mehr im Weg. Besser als die Wegelagerer zu sponsern ist das Geld beim gemütlichen Wirt angelegt. Die Heimfahrt über die Sztupa mit kurzer Rast in buddhistischer Gelassenheit entspannt uns wieder völlig.

Am Sonntag rolle ich ziemlich angespannt durch den Wald bei Tilaj. Der Weg ist passabel, nur er führt in die falsche Richtung. Schon bei der Auffahrt waren einige Pfade anders, als ich sie in Erinnerung hatte. Nach Schlägerungsarbeiten sieht es hier beträchtlich anders aus und die Kreuzungen decken sich nicht mehr mit dem Roadbook. Jetzt geht es munter mit GPS durch den Wald. Endlich erwische ich eine Abbiegemöglichkeit in die passende Richtung. Rein in eine saftige Furt und dann bergauf durch eine deftig grüne Passage. Der Motor dreht hoch und die Gatschbrocken fliegen wie dicke Hummeln ins Gebüsch. Hauptsache die Richtung stimmt. Die nächste Kreuzung bringt uns zur geplanten Strecke zurück.

Ein riesiger Kahlschlag bei Getye macht die Suche nach Wegen sinnlos. Frei nach Kompass queren wir die Stelle und treffen haargenau die Fortsetzung im Wald. So etwas macht Spaß. Die Wildschweinsuhle kurz darauf lädt zum Tunken der Fahrzeuge. Martin zeigt uns als erster, dass er alle Sperren geschaltet hat. Außerdem wissen die anderen nun, dass die Suhle nicht so tief ist, wie befürchtet. Auf dem Weg nach Dioskal wechseln landschaftlich Schmankerl mit feucht fröhlichen Einlagen. Die Orientierungsfahrt zum Gasthaus in Nagykapornak überfordert einige Navigatoren. Der Hunger treibt sie auf Umwegen schließlich doch zum Futter.

 

Langsam senkt sich der Abend auf die Terrasse des Panorama Camps. Verschiedene äußerliche und innere Wärmespender werden bereitgelegt. Dann sammelt sich die Geländerunde zum nächtlichen Plausch. Erlebnisse des Tages, neue Pläne, Fahrzeugverbesserungen und viele bunt gemischte Themen schwirren in der Runde bis schließlich Kälte die einen und Müdigkeit die anderen dahinrafft.

Direkt von der Asphaltkreuzung weg führt der Weg ins Grüne. Hohes Gras lässt nur vage zwei Spuren erkennen. Gemütlich trabt ein Fasan zur Seite. Hier haben alle Fußgänger Vorrang. Vor einem Jahr haben wir diese lauschige Auffahrt zur Kapelle von Senye gefunden. So einen netten Weg kann man öfter bewältigen. Durch die grüne Wildnis geht es hinauf zu einem Höhenweg mit feinen Ausblicken. Die Kapelle liegt an einer Stelle, die enorme Ruhe ausstrahlt. Wir lassen sie auf uns wirken und genießen die organisierte Einsamkeit. Ziemlich entspannt rolle ich den Waldrand entlang als die Spur plötzlich sehr saftig wird. Mit einem raschen Tritt aufs Gas kann ich gerade noch Schwung holen, dann schwänzelt mein Pajero wie eine übermütige Ente durch den Schlamm. Warnen oder Filmen? Ich entscheide mich fürs Filmen und lasse die Freunde unvoreingenommen diese Passage genießen. Jeder wagt ein Tänzchen, dann geht es zurück zum Camp mit Auto waschen und abendlicher Schlemmerei.

ACHTUNG: das Befahren von Natura2000 - Gebieten in Ugarn ist seit einer Gesetzesänderung 2008 problematisch geworden. Diese Gebiete dürfen nicht mit Motorsportgeräten = 4x4-Fahrzeugen befahren werden. Die übliche Nutzung für Jäger, Fischer, Wanderer ist nicht eingeschränkt.
Eine Karte der Natura2000-Gebiete zeigt der folgende Link:
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