Es war wieder Zeit für Heviz und die Geländefreunde aus dem Wienerwald machten sich auf den Weg :

Herbert & Lizzy (Jeep CJ7 V8)
Jacky (Toyota LC90)
Martin & Resi (Nissan Patrol)
Andre (Toyota Hilux)
Hannes (Toyota Hilux)
Kai (Nissan Patrol)
Max & Rosi (Nissan Terrano)
Gert & Heidi (Mitsubishi Pajero)

Nach einer geruhsamen Fahrt ins Panorama Camp kommen wir zur ersten Schlemmerei gerade recht. Martin und Herbert haben einige nette Waldwege im Bereich der Rezi-Ruine gefunden. Die wollen wir am Samstag erkunden. Bei der kleinen Schottergrube ist der Treffpunkt. Dieseliges Brummeln und schabende Geräusche sind weithin aus der Grube zu hören. Hier üben die 4x4-Freunde ihre Schürfrechte aus. Lockerer Schotter und steile Anstiege bieten genug Anlass zu herzhaftem Steckenbleiben. Die Waldstrecken zur Ruine bieten wunderbare Hohlwege in absoluter Grünruhelage. Die Zufahrt zur Ruine selbst ist seit heuer gesperrt. Daher rollen wir ans Ende der Zufahrtsstraße und finden als Fortsetzung eine befahrbare Wanderstrecke zurück ins ehemalige Truppengebiet.

 Von dort geht es ins weitläufige Grasland mit der saftigsten Furt weit und breit. Andre sticht als erster hinein, wühlt ein wenig und Herbert angelt den Toyota aus dem Sumpf. Auch Kai lässt seinen Patrol in die deftige Brühe tauchen und fährt mit Herberts Seil heraus. Die nächste Mulde ist trocken - oder zumindest fast. Für einen Nissan reicht es allemal. Er knackt die dünne Kruste und versinkt darunter in duftigen Biostoffen. Die Fahrt über das Grasland schreckt einen Fuchs aus seinem Mittagsschlaf. Ohne Probleme erreichen wir die Auffahrt zum Tatika. Knapp vor den engen Serpentinen verstauen wir unsere Fahrzeuge im Wald und erklimmen den letzten Anstieg zu Fuß. Eine Erlebnisruine mit Campmöglichkeit und Ausblicke bis zum Plattensee belohnen unsere Mühe. Der Wirt in Szalaszanto ist das nahrhafte Ziel unserer Tour.

 Am Palmsonntag nehmen wir eine alte Strecke in Misefa in Angriff. Das runderneuerte Roadbook stimmt recht gut und es geht locker voran. Da war doch Regen in der Nacht, oder? Die ersten Lacken und Schlammlöcher geben den Geräten die passende Deckfarbe. Als erster habe ich die Ehre herauszufinden wie tief die Dinger wirklich sind. Bei einem bedenklichen Loch hänge ich die Windensteuerung zurecht. Mit mäßigem Schwung und geringen Erfolgsaussichten steche ich in die grünen Fluten. Was tut man nicht alles für gute Freunde. Groß ist die Anteilnahme der Zuschauer als der sich der Pajero mit wackerem Paddeln zur Ruhe setzt. Hilfreiche Hände holen Seil und Baumgurt. Dann geht es elektrische weiter. Nach ein paar weiteren Löchern biegen wir in den Bachweg ab, in dem ich vor 4 Jahren mit Martin einige sägensreiche Stunden verbracht habe. Wir hoppeln über einen gefallenen Baum und umfahren den nächsten gefallenen Riesen. Eine schmierige Steigung noch, dann erreichen wir die Hauptstraße. Zeit für eine Pause in Nagykapornak.

 Die Wiederentdeckung einer, seit 2001 verschollenen Strecke, gelingt anfangs recht gut. In einer langen Schlammpassage rutscht der Pajero munter wedelnd über die tiefen Rinnen. Noch schmunzeln die anderen über meine Tanzeinlage. Kurz darauf tanzen auch die anderen Geräte durch den Morast. Eine Orientierungsstrecke durch hohes Gras schaffen wir mit etwas Mühe. Danach stimmt das Roadbook wieder. In einem weitläufigen Kahlschlag verlieren wir kurz darauf die Strecke. Hier ist seit 2001 alles anders geworden. Markante Bäume und die alten Kreuzungen gibt es nicht mehr. Genug, das GPS zeigt den Weg zur Straße und wir rollen gemütlich zum Camp zurück.

Am  letzten Tag lockt eine neue Gegend. Bis Nemesbük geht es direkt durch den Wald. Dann zeigt die Garmin-Karte eine Verbindung nach Senye. Ich biege in den Weg ein und stehe im motorhauben hohen Gras. Ein alter, wenig befahrener Weg führt uns an einem Dickicht entlang. Dort verlieren sich die Spuren der Benutzer. Vorsichtig rolle ich durch das Gemüse dort hin, wo einst ein Weg war. Tatsächlich treffen wir auf einen guten Feldweg und folgen ihm bergauf. Ein Einheimischer rät uns, bis zu einer Fahne den Berg hinauf zu fahren. Überraschung. Oben ist nicht nur ein Haus mit Fahne sondern auch eine malerische Kapelle. Der Abgang nach Senye ist nicht zu verfehlen. Auf der Dorfumfahrung rammt uns beinahe eine Wildsau. Mag sein, dass sie ihre Frischlinge zu sehr gestresst haben. Unser Tatendrang ist noch nicht erschöpft. Daher suche ich einen alten Verbindungsweg zur Stupa. Oberhalb von Vindornyalak queren wir unternehmungslustig einen Kahlschlag, stechen in den dichten Wald und erreichen nach wenigen kratzigen Metern eine wahre Fitnesstrecke. Weit und breit hat ein Sturm Bäume gefällt. Hier könnte man stundenlang sägen um den Weg frei zu legen. Diesen Job verschieben wir auf 2010. Schließlich ist eine abendliche Schlemmerei verlockender und nächstes Jahr ist wieder Heviz angesagt.