Die Geländefreunde aus dem Wienerwald waren wieder dem Ruf des Frühlings nach Heviz gefolgt:

Franz & Leo (Suzuki GrandVitara)
Gerhard & Petra (Landrover Defender)
Herbert & Lizzy (Jeep CJ7 V8)
Jacky (Toyota LC90)
Martin & Resi (Nissan Patrol)
Michael & Monika (Nissan Terrano)
Rene, Peter & Ulrich (Toyota Hilux)
Gert & Heidi (Mitsubishi Pajero)

Zum Auftakt geht es über die Rezi-Ruine durch den Wald zur alten Sandgrube. Der Spieltrieb erreicht uns alle. Lockerer Schotter freut sich darauf, langsam mahlende Reifen zu schlucken. Da hat Herbert im V8 leicht lachen und fegt den Hang hinauf - mit ihm jubeln alle Tankwarte, die den Jeep füttern dürfen. Wir mit unseren Diesel-Traktoren müssen auf den nötigen Schwung sparen. Schließlich findet jeder einen Hügel, den er bezwingen kann und wir rollen weiter. Die Furt im alten Truppengebiet ist saftig grün. Da will keiner sein Gerät einparken. Sogar Martin hält sich zurück. Bei einem kleinen Bachlauf will er es wissen. Mit Schwung geht es hinein in die Brühe. Ein kurzer Fluchtversuch wird vom Schlamm schmatzend vereitelt. Noch ein paar tiefe Schaukler durch das Schlammloch, dann holt Herbert den streng duftenden Nissan mit der Winde heraus. Bis zur Stupa rumpeln wir durch den Wald hinauf. Die Abfahrt zwischen den Weingärten lässt langsam Durst und Hunger aufkommen. So wird die Heimfahrt eher zügig und das abendliche Gelage kann beginnen.

Wir stehen im sonnigen Grünzeug und sinnieren über die Fortsetzung des Weges. Jeder hatscht in irgendeiner Richtung durch den Busch und versucht, Spuren des alten Trails zu finden. Herbert treibt seinen Jeep dort hin, wo das Gestrüpp eine Lücke lässt. Das Motorengeräusch wird leiser, dann wieder lauter. Fast hätte ihn eine sumpfige Stelle erwischt. Das ist der falsche Weg. Links durch den Graben ist auch nicht gerade einladend, aber es führt in die richtige Richtung. Langsam hinein und mit ewas Schwung zur Sache. Der Boden trägt und wir kommen kurz darauf zu einer bekannten Stelle.

Die Sache hat vor einem Jahr begonnen, Da fand Herbert im Wohnwagen ein altes Roadbook. In etlichen Stunden habe ich es so aufbereitet, dass man es in beide Richtungen fahren kann. Beim Schloss von Misefa ging es los. Die ersten Kilometer brachten bereits nötige Veränderungen, da der alte Schrieb durch ein aktuelles Getreidefeld führen sollte. Mit etwas Gspür fanden wir die Fortsetzung nach dem Feld, überquerten einen wunderbar aussichtsreichen Höhenrücken und landeten im rätselhaften Grünzeug am Bach von Misefa.

Nun passen die Wege wieder zum Roadbook und wir genießen die ungarische Landschaft. Es führt uns hinauf durch Weingärten, über weite Weideflächen hinein in kratzbürstige Waldstücke. Die Kreuzung mit der Hauptstraße nach Zalaegerszeg ist der ideale Punkt, um dem Fortuna-Wirt in Nagykapornak einen Besuch abzustatten. Wohlig genährt lockt uns noch einmal das Gelände und wir fahren die Tour in die Gegenrichtung.

Wieder erleben wir weite Felder und gemütliche Waldpassagen. Neben dem Naturgenuss fehlt einigen der fahrtechnische Reiz. Zumindest so lange, bis wir an den Bach parallel zur Hauptstraße kommen. Bis zur Brücke sind es 2 km und es gibt vorher keine Furt zur Straße. Das Grün um uns wird satter und bläulicher. Ein Zeichen für ausreichende Feuchtigkeit. Kurz darauf geht es so richtig zur Sache. Tiefe Spuren im Schlamm lassen den Gasfuß nervös werden. Schwung wäre angesagt. Bloß die massiven Bäume neben dem schmalen Weg wären kein sanftes Ruhekissen für einen schleudernden Geländewagen. So lassen es einigen ruhig angehen und sinken tief. Etliche Bergeübungen später stehen wir an der Brücke. Auf der Hauptstraße schütteln wir noch etwas Erde aus den Reifen. Dann geht es zurück ins Camp.

Am Montag ist eigentlich Baden angesagt. Der Thermalsee von Heviz ist herrlich entspannend. 30 Minuten Einweichen führt fast unweigerlich zu einem erbaulichen Schläfchen. Zurück im Camp warten alle auf eine weitere Ausfahrt. Im Schwung des Aufbruchs vergesse ich meine Kamera. Ohne Dokumentation nehmen wir die Strecke bei Padar wieder auf und geraten nach recht flotten Wegen wieder an ein großes Feld. Diesmal folgen wir intuitiv den vorhandenen Wegen, lassen das GPS als Schutzgeist mitschreiben und finden uns nach wunderbaren Geländewegen wieder an der gewohnten Straße zurück nach Heviz.