Leise knurrend schleppt mein Pajero den Wohnwagen auf die oberste Terrasse des Camps. Oben begrüßt mich Leo freundlich und hilft mir beim Einparken. Alle anderen sind ausgeflogen. Kurz darauf kommt ein Anruf von Herbert. "Wir sind am alten Truppenübungsplatz. Alles ist sehr feucht heuer und einige sind zur Zeit unabkömmlich. Mit einiger Wincherei schaffen wir es, bis zum Abendessen zurück zu sein."

Die abendliche Schlemmerei motiviert die Bergungstrupps und gemütlich lassen wir den Tag ausklingen.
Der Pfingstsonntag findet uns an Einstieg zu einer saftig, grünen Tour von Nagykapornak nach Norden. Im Herbst hatten Martin und ich diesen Teil der Strecke erkundet. Das nasse Frühjahr beschert uns einige Überraschungen. Wenn harmlose Wege plötzlich unergründliche Lacken zeigen, dann kann man aussteigen und feuchten Fußes Erkundigungen einziehen. Oder man knallt den trockenen rechten Fuß aufs Pedal und hofft auf Lackentiefe < Bodenfreiheit. Persönlicher Stil, technische Einrichtungen und Mitwirkung natürlicher Faktoren bestimmen den weiteren Verlauf. Mit genug Schwung schwimmt mein leichter Pajero durch die Soße. Gerhard und Petra gehen mit dem Landy der Sache auf den Grund. Mit Herberts Winde ist die weitere Fahrt sogar abgasarm, weil elektrisch. Peter kennt die Schwäche seiner Reifen und krabbelt am trockenen Rand entlang. Martin und unsere jungen Freunde mit ihren Pickups stechen mit voller Kraft ins Weiche. Die Fahrzeuge bekommen die passende Farbe und ich sauge ein paar nette Videosequenzen in die Kamera.

Bis zum Aussichtshügel geht die Tour problemlos dahin. Ein gutes Roadbook mit GPS-Unterstützung ist die verlässliche Basis der Route. Dann kommt ein kurzer Hilferuf am Funk. Jacky hat den Weg für breiter gehalten, als er ist. Er meint, Martin hätte die Wegflanke geschwächt und ihm diese Falle vorbereitet. Das gestrige Windentraining zeigt Wirkung. Mit Sicherung und Zug auf der Umlenkrolle dauert die Bergung nicht lange. Dann genießen alle die weite Aussicht und eine kleine Pause.

Nun folgen wir der Markierung eines Wanderweges. Von der Herbsttour gibt es kaum noch Spuren. Die Büsche haben alles überwuchert und wir bahnen uns vorsichtig einen Weg durch das Gemüse. Aussichtsreiche Stellen wechseln mit kratzbürstigen Bewohnern diese Waldstücks. An einer grünen Lichtung ist der Weg zu Ende. Mannshohe Gewächse, durchsetzt mit Brennnesseln machen auch die Erkundung zu Fuß unerfreulich. Der einzige befahrbare Weg führt bergab durch einen verwachsenen Wald. Das GPS  zeigt unsere Fahrt auf der Karte und bald treffen wir auf einen Schotterweg, der in die passende Ortschaft führt. Genug für diesen Tag. Eine kurze Fahrt bringt uns ins Camp zurück. Die abendliche Einweichung im Thermalbad von Kehida tut den geschüttelten Gebeinen gut.

Noch ist die Lust an Geländefahrten nicht gestillt und wir setzten am Montag die Tour von Zalaistvand aus fort. Über sonnige Höhen geht es bis zur Marienstatue in Nemesapati. Im Herbst war die Suche nach dieser Statue fast zu einer Wallfahrt geworden. Heute ist es einfach und wir tauchen im Hochwald unter.

Der Waldboden hat die enormen Regenmengen der vergangenen Wochen ausgezeichnet gespeichert und das Untertauchen geht ziemlich tief. Für einen ausgefahrenen Weg müssen wir eine Umfahrung im Wald suchen. Dann geht es nach einer saftigen Kurve bergauf. Ohne Ausweg sind hier Gasfüße und mitunter schiebende Hände gefordert. Der Wirt in Nagykapornak lockt und alle mobilisieren ihre Reserven. Ob samtpfötig im CJ7 oder mit voller Drehzahl in anderen Geräten, "auffi muass jeda". Ein genüssliches Gelage und danach die nächste thermale Reinweichung liefern den würdigen Abschluss dieses Tages.
Am nächsten Tag rollen einige Wohnwagengespanne mit entspannten Geländefreunden heimwärts. Erinnerungen, Fotos und Videos werden uns auch diesmal mit mit den Erlebnissen in Heviz verbinden.