Heviz die X-te .

Pünktlich zum ersten Pfingstgelage trafen wir einander im Panorama-Camp in Heviz. Die obere Terrasse gehörte für einige Tage uns. Von unserer gemütlichen Wohnwagenburg aus wollten wir Touren durch die Wälder der Umgebung machen und nachher im Thermalsee unsere durchgeschüttelten Gebeine pflegen. Jetzt, am Freitag, saßen wir beim Besprechungsvierterl und  plauderten über die Rohplanung.

 

Samstag, 10.Juni : nach und nach öffnen sich die Türen der Wohnwagen. Tische und Sessel werden in Position gebracht, während sich sanfter Kaffeegeruch über die Terrasse legt. Ein sonniges Frühstück mit Aussicht über das Tal ist angesagt. Voller Unternehmungslust starten wir unsere Geräte und besuchen zuerst die Ruine von Rezi. Die Abfahrt durch den Wald wird trotz GPS zum Suchspiel. Hier entstehen und verfallen im Lauf der Zeit Wege, die in keiner Karte aufscheinen. Unser erster Versuch führt auf einem schotterigen Waldweg geradewegs einen Bergrücken entlang. Der nachfolgende Abstieg würde als KCS-Einlage passen. Wir wollen Schäden an Fahrzeugen und der Natur um uns vermeiden und suchen einen anderen Abgang. Kurz darauf rollen wir über eine verfallene Steinbrücke in eine Mulde, die etwas sanfter hinunter führt. Kaum ist der leichte Weg gefunden, werden einige übermütig und suchen sich eine Trialstrecke zwischen den Bäumen. 

Franz läßt den Terrano bergauf  krabbeln und freut sich über den Schub seines V6. "Auf Holz klopfen" soll ja Glück bringen. Bloß die erwählte Buche macht sich nichts aus seiner Anschmiegsamkeit und klopft ihm eine Delle ins Dach. Rudi und Jacky lassen bei ihrer Fahrt etwas mehr Platz zu den Gewächsen. Der Abstieg nach Zalaszanto ist bald geschafft, auch wenn das Wetter immer hitziger wird. Gerade noch bedaure ich, nicht den offenen Pajero mitgenommen zu haben, da landet ein Geschwader Riesenbremsen auf der Motorhaube um sich die Beine zu wärmen. Schnell schließe ich alle Fenster und leiste meinem Cherokee Abbitte, zumal mich die Klimaanlage mit insektenfreier Frischluft versorgt. Um unsere Verspieltheit auszuleben schleichen wir uns in eine aufgelassene Schottergrube. Wir wühlen uns durch den weichen, staubigen Sand, hüpfen über Hügel und erleben, wie selbst üppiges Drehmoment verschluckt wird. Die besten Sprungnoten bekommt Martin, der seinen Pajero  wie einen Lippizaner zum Steigen bringt.

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Die Entspannung am Thermalsee pendelt zwischen Bewässerung und Mittagsschlaf. In hervorragender Stimmung kommt es zum zweiten Abendgelage.

Sonntag, 11. Juni :  von Heviz aus ist eine große Schleife bis an den See von Pacsa geplant. Ich aktiviere die gespeicherte Route und das GPS meldet sich zum Dienst. Durch die Sandgrube geht es nach Norden. 

Vor Zalaszanto erwischen wir einen verlockenden Weg, der uns weg von der Route mitten in ein Sumpfgebiet führt. Diverse Gräser in Autohöhe besiedeln die Fahrspur. Sehr vorsichtig rolle ich durch den Dschungel. Zwar gibt es hier keine Krokodile, aber Löcher, defekte Brücken und Hindernisse können sich nur zu gut unter dieser grünen Decke verstecken. Nach einigen Kilometern im dampfenden Busch ist an einem Steg das Ende der Ausbaustrecke erreicht. Wir suchen uns die kürzeste Verbindung zur Originalstrecke und rumpeln zur buddistischen Stupa hinauf. Hier ist vor einigen Jahren ein buddistisches Zentrum entstanden. Der Blick auf den schlanken weißen Tempel im ungarischen Wald ist immer wieder überraschend. Die Abfahrt zur Zala, die fast in allen Ortsnamen der Gegend auftaucht, führt uns durch Weingärten zu einer Brücke, die eher selten verwendet wird. Auch die weitere Strecke im Wald westlich der Zala bietet Wege im Zustand von "gut ausgefahren" bis "kaum mehr vorhanden" und "natürlich rückgebaut". Mit etlichen Überraschungen erreichen wir den See von Pacsa. Hier sollte vor einigen Jahren ein Camp mit Restaurant entstehen. Anscheinend waren die Probleme doch zu groß, und die Wiese am See ist immer noch ein lockerer Lagerplatz für die Einheimischen.

Montag, 12.Juni : mit einer kleinen Erkundung zu einer großen Schottergrube beenden wir unsere Pfingsttouren. Alle Zufahrten sind mit Sandhaufen versperrt und wir wollen niemanden verärgern. So umrunden wir das Areal und finden in einem kleinen Wald den schonendsten Einstieg zum  Sandspielen. Michael und ich stauben nur ein wenig herum. Franz hingegen packt der Ehrgeiz und nach einigen Versuchen bewältigt er den lockeren Sandhang.

Wieder haben wir vom 4x4Altlengbach erholsame Geländetage in Heviz verbracht. Falls du auch mit deinem Fahrzeug in diese Gegend kommst wünsche ich dir viel Freude auf den Wegen . Erhalte auch du die Freundlichkeit der Ungarn und die einladende Ursprünglichkeit der Landschaft mit deinem schonenden Genießen des wunderbaren Angebots.