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KCS Tage
in
Ujdörögd/Ungarn
Oktober 1999
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Mühsam werfen die Leuchten meines Pajero ihre Strahlen durch die staubige
ungarische Nacht. "Noch 350m bis zur T-Kreuzung links", liest Herbert
aus dem Roadbook. Noch 200, 100, 50m, dann sehe ich den Querweg und schwenke
nach links. Die nächste Kreuzung ist eine Kompasspeilung. So etwas ist, vor
allem in der Nacht recht heikel. Einige Positionen vorher sollten wir bei einem
dürren Baum rechts ab und danach auf Westkurs schwenken. Find einer einen
bestimmten dürren Baum im herbstlichen Wald. Wir jedenfalls treffen uns mit
etlichen anderen Startern in einem Hohlweg, der ganz offensichtlich nicht auf
der Strecke liegen soll zur Gruppendiskussion über Road und Book.
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Nach einer gemeinsame Umkehrübung holpern wir wie irre Glühwürmchen durchs Gehölz,
bis der gesuchte Baum mit der sehr zarten, aber richtigen Abzweigung im
Scheinwerfer auftaucht. Von da an verlassen wir die richtige Fährte nicht
mehr und verdienen uns damit einen Platz am nächtlichen Feuer. |
Die Leute vom KCS haben es wieder
geschafft, eine weitläufige Landschaft für uns aufzutreiben. Gute 60km
Nachtlauf mit 100 Minuten Sollzeit lassen garantiert keine Langeweile
aufkommen. Die Profis prügeln ihre Gs und Jeeps über alle
Stöcke und Steine, die zu erwischen sind . Wir Amateure gehen es etwas
verhaltener an. Unser Pajero soll schließlich am Sonntag den Wohnwagen wieder
heimwärts schleppen können. Außerdem wollen wir alle Kontrollpunkte finden.
Auf einer einladenden Schotterstrecke haben uns vier Profis mit vollem Tempo
überholt. Als der Staub sich legte, grinste uns von einem Baum eine
Kontrolltafel entgegen. Nur zwei hatten es geschafft, stehen zu bleiben und ihre
Bordkarten zu markieren.
Der kühle Samstag bringt mit einem neuen Roadbook den Aufbruch zu weiteren
Erlebnissen.
Nach dem Le Mans-Start zieht sich eine gewaltige Staubwolke zum Jeepvulkan
und von dort zur Steilauffahrt. Einige versuchen den Sturm in direkter Linie,
was bestenfalls als Windentraining zu verstehen ist. Nach dieser deftigen
Eröffnung führt uns das Roadbook auf einer malerischen Strecke durch den Wald.
Für die Profis gibt es kleine Abstecher zu den landschaftlichen
Sehenswürdigkeiten der Umgebung.
Es gibt Anregungen zum Tunnelbau im feinen Sand, Mutsprung in den Schlamm mit
einer extrem engen, schrägen Ausfahrt und als Dessert nach der Mittagspause
einen Steilhang im Hochwald, der allen das Herz höher schlagen lässt, denen es
noch nicht in die Hose gerutscht ist. Die lockere Schottergrube als Abschluss
verlangt noch einmal Power pur. Hier dürfen die V8 ein letztes Mal ihren Gesang
anstimmen. Dann geht es, mit einer Navigationsaufgabe ins Ziel.
Ergebnislisten für :
Profis
und Amateure
Weitere Informationen über die Veranstaltungen des KCS-Clubs gibt
Werner
Breitler +43/664-3365633.