Zwei Wagen südwärts.

MAN 8x8

Bis tief in den Süden von Marokko hatten Kröpfel - Anzini - Bormann ihren MAN 8x8 hervorragend durch vielfältige Naturlandschaften pilotiert. Dann kamen die ersten Maratonetappen. Im tiefen Sand wurde der Truck für viele zum Rettungsanker. Ein Jahr zuvor war ein Motorschaden der Anlaß für eine lange Bahnreise geworden. Nun hatte die Maschine standfeste 1200 PS zu bieten und die Besatzung kostete diese Leistung voll aus. Nur ein kurzer Kupplunghänger warnte inmitten leistunshungriger Dünen, dann kam das Aus in Form eines Wandlerdefekts. „ In the middle of nowhere" war das ein brutales Erlebnis für das Kröpfel-Team. Mit mehr oder weniger vertrauenerweckenden Fluggeräten ging es heimwärts. Schon zwei Tage später rollten zwei Trucks mit ausgesuchten Ersatzteilen südwärts. Die Marokkoquerung erfolgte in Bestzeit. Immer wieder kam es bei Kontrollen zu erstaunten Bemerkungen über den Zeitpunkt des Einreisestempels und die Ankunft im Süden Marokkos. Nach Kompass und GPS fegte das Serviceteam ostwärts durch die Wüste. Eine Vorderachse mit zu unabhängiger Radaufhängung und etliche gerupfte Federn rundum bremsten die Fahrt nur unwesentlich. Immerhin stand der Dakar-LKW in einem unsicheren Gebiet. Reparatur Etliche Fahrzeuge waren im Verlauf der Rallye dort beschossen worden und Pessimisten hatten die Bergungsaktion für unsinnig erklärt. „Nach einer Woche wäre von dem 7 000 000 S Truck wohl nicht mehr viel übrig", lauteten die ermunternden Expertisen.

Die Erleichterung brachte der erste Blick auf den unversehrten MAN. Dann folgte die Reparatur. Murphys Gesetze schlugen auch hier unbarmherzig zu. Wandler und Welle waren an Bord. Eine ebenfalls beschädigte Dichthülse leider nicht. Es folgte die Improvisation mit Schweißgerät und Vorschlaghammer. Komponiert und ausgeführt von Hermann Anzini, dirigiert von Helmut Kröpfel unter der Regie von Ronald Bormann.
Nach wenigen Tagen begann die Heimreise mit nunmehr drei Trucks.

 

3 trucks 2 trucks
Als üble Hürde erwies sich das verminte Grenzgebiet zu Marokko, das die offizielle Einreise von Süden fast unmöglich machte. Der teure einheimische Führer verabschiedete sich kurz vor der Grenze. Die Spuren im Sand verschwanden kurz darauf und die Grenzbeamten wachelten mit allen erreichbaren Bestandteilen, um eine Weiterfahrt durch das unverspurte Minenfeld zu verhindern. Nach kurzem Rückzug kam es zu einer sagenhaften 60km Fahrt durch das Minengebiet. Die Führung übernahm der LKW mit dem geringsten Zeitwert im Retourgang. Seinen Spuren folgten die anderen peinlich genau. Ohne Feuerwerk wurde die Grenze erreicht und nach einer flotten Fahrt erholten sich alle am Strand in Nordmarokko.